Unsere Antwort: Solidarität

Solidarität, ein Wort, das derzeit immer weniger Bedeutung in dieser Gesellschaft zu haben scheint. Die Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes zwingen Menschen in prekäre Lebenslagen, in denen sie keinerlei Planungssicherheit haben, in denen sie ständig fürchten müssen, ihre Arbeit und damit einen akzeptablen Lebensstandard zu verlieren, aus ihrer Wohnung geschmissen zu werden oder ihre Familie nicht mehr anständig ernähren zu können. Oftmals ist dieser Standard schon längst unterschritten. Wer keine Arbeit hat, wird gezwungen beim Amt alle Lebensbereiche offenzulegen, um einen lächerlichen Hartz 4 Satz zu erhalten, der gerade so für das Nötigste ausreicht.

Gleichzeitig erwirtschaften die deutschen Unternehmen riesige Gewinne, die aber nie bei den Menschen unten ankommen. Gegenwärtig besitzt 1% der deutschen Bevölkerung etwa ein Drittel des gesamten Vermögens in Deutschland. Im Gegenzug hat ein großer Teil der Bevölkerung gar keinen Besitz oder ist verschuldet. Die Schere zwischen arm und reich wächst beständig. Dieser Zustand ist die logische Folge kapitalistischen Wirtschaftens. Der Kapitalismus bringt diese Verhältnisse zwangsweise hervor, er ist ohne Gewinner und Verlierer nicht möglich. Viele Menschen sind arm, weil einige wenige reich sind.

Es herrscht eine allgemeine Angst vor dem sozialen Abstieg, der Menschen dazu treibt, sich mit einer Ellbogenmentalität gegen andere durchsetzen zu wollen, um wenigstens ein kleines Stückchen vom Kuchen des Wohlstands abzubekommen. Für Solidarität, für ein Handeln, dass auch das Wohl des Mitmenschen im Auge hat, ist da nicht mehr viel Platz. Und so trifft die Wut über die eigene miserable Lage meist diejenigen, die ebenso schlecht oder noch schlechter dastehen als man selbst. Wahlweise sind das dann GeringverdienerInnen, Arbeitslose, Obdachlose oder geflüchtete Menschen. Mit einem solchen Verhalten wird aber nur im Sinne dieser Gesellschaftsordnung gehandelt: es wird immer weiter nach unten getreten. Ändern wird sich so rein gar nichts. Die Besitzverhältnisse bleiben die gleichen und damit auch die schwierige bis schlechte Situation eines Großteils der Menschen in Deutschland, Europa und weltweit.

Unsere Antwort auf diese gesellschaftlichen Lage ist eine andere: Wir wollen eine Haltung verbreiten und stärken, die die Solidarität mit den genannten VerliererInnen dieser Gesellschaftsordnung in den Vordergrund stellt. Wir lehnen den Kapitalismus an sich und die darin ständig stattfindende Umverteilung von unten nach oben ab. Wir wollen eine Gesellschaftsordnung, in der das Wohl des einzelnen Menschen im Vordergrund steht, in der Wirtschaft nur einen Zweck hat: die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen und die Produktion diesem Zweck folgt. In der Herrschaft und Unterdrückung überwunden sind.

Wir positionieren uns gegen die Ausbeutung und die Abwertung des Menschen im Kapitalismus. Wir sagen nein zu Hartz 4 und Hungerlöhnen. Wir erteilen rassistischem Gedankengut eine mehr als deutliche Absage. Nicht Menschen, die nicht aus Deutschland kommen, die eine andere Hautfarbe oder Religion haben, sind das Problem, sondern eine Gesellschaft, in der Menschen generell abgewertet werden. Wir wenden uns gegen repressive Maßnahmen, die diese Zustände erhalten sollen, egal ob auf dem Amt, in der Nachbarschaft oder bei Demonstrationen.

Weil der Mensch ein Mensch ist! Unsere Antwort lautet Solidarität!